Wein, Weib und Gesang – auf Spurensuche im Weinberg (Tag 3)

Nachdem wir vor zwei Tagen bereits Richtung Würzburg geradelt sind, soll es heute von Volkach Richtung Schweinfurt gehen. Und da ich ja ungern den gleichen Weg hin und zurück nehme, fällt die Entscheidung leicht: wir fahren einfach auf der einen Seite den Main hinauf und auf der anderen den Main hinab.

Von Volkach nach Obereisenheim

Mit ein paar Wirrungen überqueren wir bei Volkach den Main. Doch irgendwie scheint der Weg in meiner digitalen Karte etwas merkwürdig. Sicherheitshalber fragen wir ein paar Einheimische, wo wir denn hin müssen… Und nach ein paar Minuten stellt sich heraus: direkt am Main entlang ist nicht. Stattdessen führt der Weg zum Aussichtspunkt Vogelsburg oberhalb von Astheim. Da wollte ich zwar sowieso mal hin, allerdings vielleicht nicht unbedingt mit dem Fahrrad 🙂

Und so treten wir fleißig in die Pedale, um unsere Drahtesel den Berg hinauf zu bekommen. Und wenn man nur sieben Gänge hat, dann darf man zwischendurch durchaus auch mal schieben…

Oben angekommen suchen wir uns natürlich erstmal einen guten Platz, um die Aussicht zu genießen – und ein paar Fotos zu machen.

Doch wie geht es nun weiter? Zum Glück ist ein Pärchen an der gleichen Kreuzung wie wir mit ihren Fahrrädern unterwegs. Also fragen wir sie einfach mal, ob sie sich hier auskennen und uns weiterhelfen können. Und was soll ich sagen? Es sind Einheimische!

Erst versuchen sie noch, uns den Weg zu erklären. Und bemerken recht schnell, dass das etwas kompliziert werden könnte. Also beschließen sie, uns einfach voraus zu fahren. Na, das ist ja einfach 🙂

Dachte ich… Bis wir einen mit Gras bewachsenen Feldweg durch die Weinberge nach unten fahren. Oder besser bremsen… Denn meine Beine tun von meiner heißgeliebten Rücktrittbremse relativ schnell weh. Da rächt sich, dass ich nicht wirklich trainiert bin und noch etwas mit meiner Thrombose zu kämpfen habe…

Als ich dann auch irgendwann unten ankomme, bin ich heilfroh – und schwöre mir innerlich, dass ich ab sofort nur noch am Main entlang fahre und so „lustige“ Ausflüge ganz schnell aus meinen Überlegungen streiche.

Da der Biergarten Kaltenhausen noch nicht geöffnet hat, fahren wir weiter nach Obereisenheim. Der Ortskern ist zwar wunderschön – nur leider scheinen die Wirtshäuser dort alle geschlossen zu sein.

Und die Lokale direkt am Main sind erwartungsgemäß am Pfingstsonntag bereits ausgebucht. Wie schade – nichts für uns zu essen… Die nächste Möglichkeit ist laut der Einheimischen in Wipfeld – nein, soweit wollen wir heute nicht mehr fahren. Und so setzen wir uns erstmal am Mainufer in den Schatten, essen, was wir mitgebracht haben, und genießen die Zeit.

Von Obereisenheim nach Volkach

Nachdem wir uns überzeugt haben, dass die kleine Fähre ausreichend oft hin und her gefahren ist, ohne dabei unterzugehen, trauen auch wir uns hinüber. Das ging ja einfach. Noch ein letztes Foto von Obereisenheim und schon lassen wir uns Richtung Fahr rollen. Unser Hunger kommt wieder. Und so stellt sich die Frage: direkt am Main oder lieber irgendwo im Ort? Ein Blick auf die Karte zeigt, dass es ein sehr gutes Lokal im Ortskern geben soll. Und der Name „Brauner Bär und weiße Taube“ ist so untypisch, dass wir uns das mal ansehen müssen…

Leider sind die Plätze in der schönen Weinlaube bereits alle vergeben, doch im Hof ist noch ein Tisch für uns frei. Und dank der netten Bedienung fühlen wir uns gleich wohl. Noch etwas Wein dazu und schon haben wir die Strapazen vergessen 🙂

Und was gibt es zu essen? Die Karte enthält etwas, das ich noch nie gesehen habe: Bratwurstsalat. Na, das kann hier ja nur lecker sein. Also bestelle ich es – und werde auch nicht enttäuscht. Sehr lecker abgeschmeckt und auch das Brot dazu ist ein Gedicht.

Nach dieser Stärkung sind wir bereit, auch die restlichen Kilometer bis nach Volkach zurück zu radeln. Und hier merken wir, dass wesentlich mehr los ist, als auf unserer Tour durch die Weinberge. Nebeneinander können wir kaum mehr fahren…

In Volkach gönnen wir uns dann auch erst noch ein Eis mitten in der Fußgängerzone, bevor wir den Abend – wie könnte es anders sein – am Maindeck ausklingen lassen.

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